Seiteninhalt - LBE Doppelstockwagen Titel neu im BW: Baureihe 98.4 Besenhart (N-Tram)

   
 
  LBE Doppelstockwagen
 
LBE Doppelstockwagen in 1: 160

Der Geschichte der Lübeck-Büchener- Eisenbahn gilt mein besonderes Interesse innerhalb der Epoche 2, weshalb ich u.a. seit vielen Jahren bei den LBE Freunden aktiv bin: http://www.-freunde.de
Deshalb wundert es wohl nicht, dass ich auch gern Modelle in Spur N dieser ehemaligen größten Privatbahn Deutschlands gehabt hätte.
Viele Jahre habe ich jetzt gewartet und bei jeder Umfrage nach neuen Wunschmodellen die LBE Doppelstockwagen, am besten mit der BR60 zusammen, gewünscht.
- Leider bisher ohne Erfolg.

Es gibt ja einige N-Bahner, die sich damit schon mal befaßt haben, meistens auf Basis der Piko (Minitrix) DR  Doppelstockwagen. Diese Wagen hatte ich auch seit Jahren liegen, um irgendwann mal einen Umbau zu wagen.
Nun war es soweit und ich stellte fest, dass dieses Unterfangen doch mit sehr vielen Kompromissen behaftet wäre.
Angestossen durch die tollen virtuellen 3D Modelle von Dr. Jörg Windberg, der diese schon bei einigen unserer LBE Treffen zeigte, kam ich auf die Idee, die Wagen mittels CAD zu konstruieren und die Gehäuse im 3D- Druck herzustellen.
Ich bin zwar selber Konstrukteur, aber meine aktiven CAD Zeiten sind schon mehr als 20 Jahre her.
Durch Zufall kam ich in Kontakt mit Mitchell Jetten, einem hervorragenden CAD Konstrukteur, der sich bereit erklärte, aufgrund meiner Angaben, Zeichnungen, Bildern und Daten diese Wagen zu konstruieren.

Zuerst wollten wir die beiden Vorserienwagen DW1+2 , mit den großen Frontfensterm und der Gepäckraumflügeltür erstellen. Die Wagen DW3-8 sollen später, genauso wie die BR  60 folgen.


Wagengehäuse

Das erste Muster in Frostet Ultra Detail war relativ schnell erstellt und wir konnten nun erste Details verbessern



So hatten wir zuerst die Frontlampe und die Dosen unter den Frontfenstern weggelassen. Ich habe Sie mühsam beim Vorserienmodell aus Messingrohr (Frontlampe) und Stecknadelköpfen positioniert und eingebaut.
Bei den Serienmodellen werden die Löcher hierfür bereits vorhanden sein, da es doch eine ziemliche Fummelarbeit ist diese genau zu positionieren.



Die Stege der Frontfenster kamen mir beim Vergleich mit dem Original zu breit vor und wurden geändert:
  


Die aktuelle Detailierung beim 3D Druck ist schon recht gut, aber im Maßstab 1:160 sind an allen Krümmungen doch die einzelnen Druckschichten zu sehen. Das erkennt man am besten, wenn man das Modell leicht grundiert.
Aufgrund der vielen runden Formen lässt sich das Modell aber gut schleifen. Nur die Türen und Dachaufbauten der Beeisungsanlage sind sehr schwer zu bearbeiten, ohne Details mit wegzuschleifen.
 
Ein weiteres Problem waren die Dachlüfter. Nach Studium diverser Vorbildfotos, kam ich unter tatkräftiger Mithilfe anderer Fachleute aus dem Kreis der LBE Freunde (Jörg Windberg, Klaus Busse "Preußen-Klaus",  Burkhard Hessler), zu dem Schluss, dass es zu verschiedenen Zeiten auch eine unterschiedliche Anzahl von Dachlüftern auf den Doppelstockwagen gegeben hat. Zum Beispiel wurde der DW1 ohne Motorlüfter geliefert und hatte im Endstadium 5 auf der einen und 4 auf der anderen Wagenhälfte. Die LBE hat da sehr viel experimentiert und geändert.
Ich habe mich für 4 Stück auf beiden Wagen entschieden, was einem Vorbildzustand ca. Ende 1937 entspricht. So kann ich die Zeit der LBE, als auch die nach der Verstaatlichung bei der Deutschen Reichsbahn ab 1938 nachbilden.
Da aber jeder selber den Zeitraum des Bauzustandes für sein Modell wählen können soll, sind 10 Lüfter separat gedruckt worden. Übrigens ebenso, wie die Fronthaube über der Scharfenbergkupplung. Für die Vitrine kann man die anbauen und für den Anlageneinsatz weglassen.

  




Fahrgestell:
Anfangs dachte ich noch einen Fahrgestellrahmen selber aus Kunststoff zu erstellen, aber da die Gehäuseform ja schon fertig ist, bot es sich an, den Fahrzeugrahmen ebenfalls im 3D-Druck herzustellen.
Dieser wird allerdings in Nylon gedruckt (White nylon plastic). Dieses Material ist deutlich stabiler als Ultra Frostet Detail, aber auch sehr viel gröber. Dies bedeutet, dass die angespritzte Wagenschürze mehrmals geschliffen und grundiert werden muss.


Der Rahmen hat vorn eine Markierung zur Ermittlung des Mittelpunktes des Drehgestells. Hier kann jeder selber seine Drehgestelle befestigen wie er möchte. Ich habe hier ein 2mm Loch gebohrt und das Drehgestell mit einer M2 Schraube befestigt. Weiterhin habe ich noch die Führerstands-Trennwand aus einer Kunststoffplatte eingeklebt
Im hinteren Bereich hab ich mir lange den Kopf über die Wagenverbindung zerbrochen. Einerseits sollen beide Wagen möglichst eng beieinander sein, andererseits müssen sie im Fahrbetrieb bei Spur N Radien ausschwenken können.
Letztendlich habe ich die Peho Kurzkupplungskulissen missbraucht und diese von oben auf den Rahmen geklebt. Zuvor natürlich eine Öffnung in Form des Bolzenweges in den Rahmen gefräst/ geschnitten.

   



 
 

Drehgestelle:
Man kann grundsätzlich verschiedene Drehgestelle der Bauart Görlitz verwenden. Genau die "LBE" Drehgestelle gibt es nicht, aber die Minitrix ,Fleischmann und Roco Drehgestelle der Schürzenwagen passen mit ihren 3000mm Radstand und auch in der Optik ungefähr. Mit den Fleischmann Drehgestellen werden die Wagen aber deutlich zu hoch.
Ich hatte ein paar der  C4i-35a "Altenberger Wagen" von Herrn Neumann/ Dresden gebaut und mich nach guten Erfahrungen und aufgrund der zierlichen und flachen Bauweise für die Kleinserien Drehgestelle der Bauart Görlitz III entschieden.
Diese können nach etwas Bearbeitung knapp unter den Schürzen ausschwenken.

 


Verbindung der beiden Wagen - Mittendrehgestell

Hier habe ich auf das Mittendrehgestell einfach ein Kunststoffstreifen mit 3 Bohrungen geschraubt. Die Zapfen der Kurzkupplungskulisse fassen jeweils in die äußeren Löcher. Wie groß der befahrbare Radius damit ist, muß ich noch genau ausprobieren. Momentan klappt die Rückstellung nach Kurvenfahrt noch nicht so, wie ich mir das vorstelle. Vielleicht setzte ich noch kleine Zugfedern zwischen den Wagen ein.
Hier kann aber natürlich jeder selber seine eigene Idee der Wagenverbindung verwirklichen.

 


Update: Bei Fahrtests zeigte sich, dass





Details am Wagenkasten:

Es sind noch 4 seitliche statische Lüfter am Dach über den Einstigen und Handgriffe seitlich in den Einstiegen anzubringen.
Die Lüfter habe ich dem Kato Zubehörset der SVT 137 entnommen.
Kann man auch als Ersatzteil bei Lemke bestellen. Beim Vorserienmodell mußten auch noch die Dosen unter den Frontfenstern und die Frontlampe nachgebildet werden. Die Lampe besteht aus Messingrohr, weil ich mir eine spätere Frontbeleuchtung vorbehalten möchte. Die beiden Dosen aus Stecknadelköpfen.

  
 




Lackierung:
Nach dem Schleifen der Wagen mit 600 und 1200er Schleifpapier wurden die Gehäuse in Seifenlauge gewaschen und dann je einer mit Weinert- und der andere Wagenteil mit Tamiya-Grundierung gespritzt. Ich wollte sehen, welche besser auf dem Ulta Frost Material hält und wie die mit Decklacken vertragen.
Beide lassen sich erstmal gleichgut verarbeiten. Nach 24 Stunden Durchtrocknung kann man problemlos Decklacke aufbringen.

Man benötigt für die Lackierung der Doppelstockwagen im wesentlichen drei Farben:

RAL 1004 Goldgelb seidenmatt  - für den 2. Klasse Bereich
RAL 7005 Mausgrau seidenmatt  - für den 3. Klasse Bereich
RAL 7015 Schiefergrau seidenmatt - für die Schürze, bzw. nach Herstellerangabe auch für das Dach.
Nach allem, was ich bisher gesehen habe, ist das Dach aber immer deutlich heller, als selbst der mausgraue Teil der Wagen.  
Da das Schiefergrau aber noch dunkler ist, kann es nicht für das Dach verwendet worden sein. Auch nach Rücksprache mir Dr. Jörg Windberg ist eher ein silbergrauer Farbton anzunehmen. Im übrigen hatte der DW1 wohl ein helleres Dach als der DW2!
Ich habe nur einen Hersteller gefunden, der alle 3 Farben anbietet: Elita Life Colour. Das war mir wichtig, da ich bei den Deckschichten Probleme mit evt. Unverträglichkeiten verschiedener Hersteller ausschliessen wollte.  

Leider hatte ich ausgerechnet für das 2-farbige (2.+3. Klasse) Gehäuse die Tamiya Grundierung gewählt. Hier zeigte sich beim Abziehen des Tamiya Abdeckbandes, dass die Grundierung nicht gut hält und teilweise mit abgezogen wurde. Ich mußte das Modell insgesamt 3 mal Schleifen und Lackieren, weil jedes Mal Lackstellen mit abgezogen wurden. Diese kann ich also hierfür nicht empfehlen.  
 

 
2. Klasse mit silbergrauem Dach


Wird fortgesetzt







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